Menschen mit Behinderungen stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, wenn sie versuchen, Zugang zu verschiedenen Arten von Dienstleistungen in den Städten zu erhalten. Nicht alle europäischen Städte weisen den gleichen Grad an Zugänglichkeit auf, und es muss noch viel mehr getan werden, um sie behindertenfreundlicher zu machen. Berlin hat es jedoch geschafft, sich einen Ruf als eine der am besten zugänglichen Städte Europas für Menschen mit Behinderungen zu erwerben.
Es ist wichtig, die Zugänglichkeit eines Ortes zu messen, um zu zeigen, dass es normal ist, wenn man Zugangsbedürfnisse hat, die sich auf das tägliche Leben auswirken. Wir alle haben Zugangsbedürfnisse, aber die Art und Weise, wie sie erfüllt werden, unterscheidet sich in Bezug darauf, was als wesentlich oder nicht wesentlich angesehen wird. Wenn die Zugangsbedürfnisse behinderter Menschen als unwesentlich angesehen werden, kann dies die Möglichkeit beeinträchtigen, zu reisen und die Welt zu erkunden, und Ängste und Barrieren schaffen, anstatt eine unterhaltsame, stressfreie Erfahrung zu ermöglichen.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat 2007 mit „Barrierefreies Planen und Bauen in Berlin – Öffentlich zugängliche Gebäude“ das erste Handbuch für die Planung privater und öffentlicher Gebäude veröffentlicht. Dieses wurde 2012 in das Programm „Design für Alle“ überführt, und 2013 wurde die Hauptstadt von der EU-Kommission zur barrierefreien Stadt ernannt – und setzte sich damit gegen 99 andere Städte durch – und wurde insbesondere für den öffentlichen Nahverkehr und barrierefreie Neubauten gelobt. In den letzten zehn Jahren hat Berlin seine Politik der Barrierefreiheit fortgesetzt, zum Teil aufgrund der Bevölkerungsalterung, die bedeutet, dass der Anteil von Menschen mit Behinderungen in ganz Deutschland steigen wird.
Das jüngste Mobilitätsgesetz von 2018 umfasst Maßnahmen, die darauf abzielen, dass „die Berlinerinnen und Berliner sich sicherer, bequemer, zuverlässiger und barrierefrei in der Stadt bewegen können“. Dies führte dazu, dass Berlin ein „Fußgängergesetz“ einführte, das den Status von Fußgängern aufwertet, was wiederum mehr Rechte und Mitspracherechte für Menschen mit Behinderungen mit sich bringt. Zusätzlich zu diesen umfassenderen Stadtplanungsinitiativen gibt es auf der Website von Visit Berlin auch einige nützliche Ressourcen, wie z. B. eine spezielle Seite für Rollstuhlfahrer und eine Seite mit einer Liste zugänglicher Sehenswürdigkeiten, Parks und Gärten, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Hier können Touristen und Einwohner gleichermaßen ihre Reisen besser planen, indem sie sich über die Einrichtungen informieren, die an verschiedenen Orten in Berlin zur Verfügung stehen, von barrierefreien Parkplätzen bis hin zu Aufzügen und Zugangsrampen.
Darüber hinaus gibt es 145 S-Bahnhöfe (meist oberirdisch), die mit Leitsystemen für Menschen mit Sehbehinderungen ausgestattet sind, und mehr als neunzig Prozent dieser oberirdischen Bahnhöfe gelten als barrierefrei, so dass Zugreisen zu anderen Orten auch für Rollstuhlfahrer effizient sein sollten. Auch das Sightseeing in der Stadt ist für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit anderen Mobilitätshilfen wie Scootern oder Rollatoren relativ einfach, denn Berlin ist bekannt für sein flaches Terrain und dafür, dass es vergleichsweise weniger Kopfsteinpflaster gibt als in anderen europäischen Städten.